Wer’s noch nicht gemerkt hat: Wir sind dabei uns in die Welt der Mantrailer hineinzuschnüffeln. Das heißt, in erster Linie macht uns das Spaß und für niemanden hängen Karrierechancen davon ab. Wir nehmen uns die Freiheit, uns munter auszuprobieren. Gestern war der große Tag von Steffi, die Anführerin von meinen Kumpeln der Windhund-Gang. Ja – genau, die mit dem BARF.
Und ich will nur mal so fragen:
Wenn Hunde die Wahl hätten zwischen einem Trailing Tag, sagen wir mal:
– bei der Polizeihundestaffel,
– bei Steffi
– oder bei meinen Chefs : Wen würden sie wohl wählen? Ganz klar Steffi!
Ein Trailing bei Steffi kann man sich nämlich nicht ohne kulinarische Köstlichkeiten für den Hund denken. Bei den Flinken Pfoten lästern sie ja schon immer über ihre Motivationsbrocken. Und Steffi sagt dann immer: Das sind keine Leckerlis, das ist ihr ganz normales Futter.
Die „Chefin von’t Janze“ war diesmal nicht die Chefin, sondern trat ihre Position an Steffi ab, die mein Rudel nach Hobrechtsfelde eingeladen hatte. Das stand immer schon ganz oben auf der Hundespazierliste meiner Leute. Aber es ist ja so doof, wenn man niemanden hat, der sich auskennt. Wir wären ja schon fast bei der Anfahrt gescheitert. In Ahrensfelde rauschten wir voll in den Stau. Und trotz zwei verschiedener Computer-Routen war zunächst gar nicht kar, ob meine Kurznasen dahin finden ; wenn ja, wann und ob sie Steffis Telefonnummer dabei hatten. (Man sieht, weshalb ich zum Mantrailer ausgebildet werde, glaube ich.) Aber zum Glück setzte ihr Erinnerungsvermögen und ihre Kombinationsgabe ein und wir kamen an.
Kurz nach der Pferdekoppel legte Steffi den ersten Trail fest. Es war meiner. Ich musste Roger suchen, der quer über die Wiese lief, einen Minihügel passierte und sich hinter einem Busch versteckte. Und das besonders tolle ist, dass Steffi auf die erste Geruchsprobe ein Stück Käse legt. Quasi als süße Verheißung. Wahrscheinlich schlägt jedes Suchhundezentrum jetzt die Hände über dem Kopf zusammen und schreit: Kontermination! Aber ich kann nur sagen: Konterminanten schemcken und Roger war in Nullkommanichts gefunden.
Danach waren mein Scheffle und die Windhunde dran. Puerto tat sich vielleicht ein bisschen schwer und sah immer zu Steffi, ob sie ihm auch wirklich zutraue, Lutz zu suchen, aber dann setzte er sich doch in Trab. Die kleine Perrita konnte er natürlich nicht überbieten. Bly eigentlich auch nicht, aber für Bly sollte es ein Zwischenprogramm geben, fand mein Scheffle. Denn Steffi möchte ihn erst noch mehr an sich binden.
Aber um noch mal auf die Fressereien zurück zu kommen: Ich möchte mal international fragen, welche Spürnase beim Trailen schon mal als Belohnung Hühnerbrühe angeboten bekommen hat. – Habe ich mir doch gedacht, keine außer Perrita. Aber zum Glück hatte ich auch was davon und bekam eine ordentliche Ladung in mein Trinkwasser ab. Ja, so lasse ich mir das Arbeiten gefallen. Und obwohl die Trails länger waren als am Teufelssee, habe ich die Versteckten immer schnell gefunden.
Ganz nebenbei füllte sich außerdem mein Trailing-Tagebuch, das ich von den Easy Dogs bekommen habe und in dem meine Erfahrungen, Fortschritte und Pläne gespeichert werden können um vier verschiedene Trails.