Für weihnachtliche Verhältnisse eigentlich etwas früh im Jahr fand heute unser großes Flinke-Pfoten-Weihnachtsmärchen statt. Übers Jahr verlieren wir alle uns ein bisschen aus den Augen, aber als alte Schnüffelnasen erkennen wir uns zu Weihnachten doch immer wieder. Das Tierheim schockte uns zunächst im November, denn obwohl wir uns rechtzeitig angemeldet und immer schön gespendet hatten, war der Saal vermietet. Zum Glück aber war das Café noch frei, das seit Lars‘ Auszug verwaist ist. Für uns Fellnasen hätte das schon gereicht, zumal Petrus wie schon mal den ersten Schnee schickte. Aber die Menschen brauchen ja immer noch ein paar Servietten, Kerzen und Weihnachtsmänner, um in Feierlaune zu kommen.
Doch die mussten sich erst verdient werden. Dafür hatte Kerstin wieder ein selbst geschriebenes Weihnachtsmärchen verfasst, in dem wir Hunde eine Hauptrolle spielen. In diesem Jahr ging es darum, auf unserem Weg die Schlüssel für eine Hunde-Schatztruhe zu erbeuten. Den langen Weg ums Tierheim war Kerstin schon am Vortag abgelaufen und hatte überall kleine Fläschchen mit Aufgaben versteckt, die wir lösen mussten, um z.B. den Schlüssel der Toleranz oder des Vertrauens zu erlangen. Als Rudelführerin qualifizierte sich durch die Labyrinth-Aufgabe wieder einmal Lisa, wie auch schon bei unserer Krimitour.
Und dann gings los durch das erste Schneegestöber der Saison! Zumindest empfanden die Menschen das so. Für mich wären diese leichten Wasserflocken gar nicht der Erwähnung wert gewesen. Aber Menschen hüllen sich in dicke Jacken, Mützen, Stiefel und Handschuhe und sind dann immer noch empfindlich. An jeder Station teilten sie sich darum auf und ließen einige unsere Aufgaben erledigen und andere die Schlüssel suchen. Ich hielt mich mit dem Arbeitseifer vornehm zurück bis bei der letzten Station unsere Stunde schlug: Dummysuche. Jenny und ihre süße kleine Püppi unterstützten mich dabei.
Mit vier von sechs Schlüsseln kam unsere Flinke-Pfoten-Mannschaft also zwei Stunden später wieder erschöpft im Café an und alle hatten sich die selbst gebackenen Kuchen, die Pizzabrötchen und Schmalzstullen verdient, die bereit standen. Am besten war natürlich, dass jeder unserer Hunde eine riesengroße Knabbertüte bekam, die Steffi liebevoll verpackt hatte. Nur das beste vom besten. Im Gegensatz zu den Chefs durfte sich von uns kaum einer gleich darauf stürzen, damit es nicht zu Rangeleien kam. Aber das kenne ich ja schon von anderen Gelegenheiten. Deshalb bin ich ja auch immer so begeistert vom Mantrailen. Da ist die Belohnung am Ende sofort garantiert…