Lasst uns alle Straßenbahnfahrer werden!!!

Heute war ein trüber Tag mit dickem Hochnebel. Der einzige Lichtblick waren die langen gelben Straßenbahnen auf dem Betriebshof Weißensee, wo wir heute trainierten. Für mich sind ja öffentliche Verkehrsmittel kein Problem, denn die „Chefin von’t Janze“ hat keine Fahrerlaubnis. Wenn sie mit mir irgendwo hinfährt, dann sind wir immer in Bus und Bahn unterwegs. Aber ganz viele Hunde kennen ja genauso wie die meisten Kinder nur noch das Auto. Und darum haben uns die BVG-er unserer Trainingsgruppe einen Verkehrserziehungstag für Hunde auf dem Betriebshof angeboten.
Dass die „Chefin von’t Janze“ zuerst dachte, das wird voll langweilig, merkte ich schon zu Hause daran, dass sie nur minimal bereit war, Leckerlis zurechtzuschnippeln. Wenn das Scheffle nicht der Trainer gewesen wäre, wäre sie wahrscheinlich mit mir gar nicht hingegangen. Dabei freue ich mich doch immer so, wenn ich unsere Windhundgang oder den kleinen Cookie auf einmal in Stadt und Land treffe, wo ich sie gar nicht erwarte. Volker, der Chef von Piccolino und Nelly, meldete uns an und schon wurde ihm eine Straßenbahn vorgefahren: ganz für uns allein. Wir fühlten uns sofort zu Hause! Nur ausgerechnet der freche Piccolino, dessen beide Chefs bei der BVG arbeiten, hechelte aufgeregt, was das Zeug hielt. Eigentlich benahmen wir uns ja nicht, wie wir uns in der Bahn benehmen sollen. Aber die Gelegenheit eine ganze Straßenbahn von vorn nach hinten und zurück zu erschnüffeln hat man ja nicht oft. Volker fuhr uns in kleinen Abschnitten mit lustigem Gebimmel und sanften Hundekurven immer rund um den großen Betriebshof. Zwischendurch wurde immer wieder aus- und eingestiegen. Die Chefin betätigte sich als Fotografin für meinen Blog hier und lernte auch gleich praktisch wie so eine Bahn funktioniert. Während ich bei offener Tür drinnen sitzen sollte, wollte sie von außen fotografieren. Aber schwupp, waren die 8 Sekunden rum, die die Tür automatisch geöffnet bleibt, und wir wären fast getrennt worden. Also: liebe Berliner Fahrgäste: Immer schön mit dem Hund gemeinsam ein- und aussteigen!
Bei einer unserer kleinen Pausen durften die Windhundgang und ich dann auch mal hinter das Armaturenbrett. Das war vielleicht ein Gefühl, sage ich euch. Dafür wähle ich Volker zum BVG-er des Jahres! Und trete demnächst in seine Fußstapfen und werde Straßenbahnfahrer!

Der BVG kann man nur vorschlagen, unsere Aktion als Neuerervorschlag aufzugreifen und gemeinsam mit einem Hundetrainer wie meinem Scheffle daraus ein eigenes Angebot zu entwickeln, das hilft Hunden und Fahrgästen Stress oder sogar Unfälle zu vermeiden.